Honig kann im Discounter für ein paar wenige Euro ergattert werden. Doch damit ist es wie mit vielen Konsumgütern – man weiß nicht wo es her kommt, wie nachhaltig es ist und kann oft davon ausgehen, dass die Qualität nicht wirklich die beste ist, um es vorsichtig auszudrücken.
Es kommen aber auch immer wieder Menschen auf mich zu und sagen mir, dass unsere Produkte völlig überteuert seien. „Beim (hier beliebigen Discounter einsetzen) bekomme ich mein Glas Honig für 2,99€.“ ist da gelegentlich zu hören. Der preisliche Unterschied ist zweifelsohne da, aber im Zweifel dann eben auch ein qualitativer! Wenn man keinen Wert darauf legt gut - nicht jeder Mensch legt so viel Wert auf gutes Essen wie ich – aber wer denkt dass unsere Honige viel kosten, der wird gleich ganz schön Augen machen!
Hier werde ich 3 der teuersten Honige der Welt vorstellen und erklären, was Sie so besonders macht:
Der Waldhonig aus Baschkortostan
Baschkortostan? Wer noch nie von diesem Fleckchen Erde gehört hat muss sich nicht schämen. Baschkortostan ist eine russische Republik ganz im geographischen Osten Europas. Ein paar Kilometer nördlich Kasachstans befindet sich dieser Ort, von dem das sogenannte „baschkirische Gold“ stammt. Das besondere an den dort lebenden Bienen ist, dass diese noch allesamt wilde Bienen und keine Nutztiere im klassischen Sinn sind. Sie sind ganz besonders eigen, was den Nistplatz angeht, denn sie lassen sich nur in hohlen Baumstämmen nieder. Wenn der Waldimker ihnen einen solchen vorbereitet heißt das aber noch lange nicht, dass sie ihn auch annehmen, denn sie sind sehr wählerisch. Außerdem ist die Honigernte noch sehr natürlich. Den baschkirischen Waldbienen wird nur so wenig Honig genommen, dass sie den kalten russischen Winter problemlos mit ihrem eigenen Honig überstehen können - Kein Zufüttern mit Futter oder Zuckersaft. Deshalb können die Imker auch maximal 15 bis 25 Kilo pro Jahr von jedem Volk ernten. Zum Vergleich: Imker in anderen Teilen der Welt entnehmen dem Volk üblicherweise 20 bis 30 Kilo.
Wegen den erschwerten Bedingungen liegt der Preis für das Kilo des Waldhonigs aus Baschkortostan bei bis zu 200€.
Das findet ihr noch nicht teuer? Na dann schaut euch mal folgenden Honig an!
Der neuseeländische Manuka
Der belesene Honigliebhaber hat doch sicher schon davon gehört, diesen Honig vielleicht sogar schon gegessen. Wer ihn sucht findet ihn auch hier bei uns.
Aber warum ist er so teuer? Dafür gibt es gleich mehrere Gründe. Zum einen kommt dieser Honig aus keinem anderen Land der Welt außer Neuseeland. Das liegt daran, dass der Manuka-honig aus der Südseemyrthe entsteht, die eben nur ein diesem einen Land der Welt wächst. Die Bedingungen sind dort optimal für diesen Baum. Seine Verwandten leben auch in anderen Teilen der Welt, nur wird aus ihnen kein Manuka gemacht, sondern Myrthenhonig. Wieso heißt der Manuka denn dann Manuka? Dieser Honig wird seit Jahrhunderten von den Maori, den Ureinwohnern Neuseelands als Heilmittel für alle möglichen Krankheiten genutzt. Deshalb ist er auch ein fester Bestandteil in ihrer Kultur. Aber das ist nicht der Grund dafür, weshalb er so teuer ist, denn kein anderer Honig wurde bisher so gut erforscht. Die TU Dresden hat den berühmten MGO Wert erforscht, was den Manukahonig von vielen anderen Honigsorten unterscheidet. Sogar medizinischer Honig wird üblicherweise aus Manukahonig hergestellt. Das hat zur Folge, dass Manuka eben auch einen riesigen Hype erlebt hat und ihn immer noch durchläuft. Was? Wie kann man das bloß sagen? Es gibt in vielen anderen Kulturen den Mythos des heilenden Honigs - so auch in Europa, Afrika oder auch Südamerika. Der Manukahonig ist bisher nur eben der am besten erforschte Honig. Wie bei vielen anderen Superfoods ist dann Angebot und Nachfrage dafür verantwortlich, dass der Preis besonders hoch ist. Je nach „Stärke“ des Honigs, also wie hoch der MGO-Gehalt ist, ist auch der Preis höher. Deshalb zahlt man für ein Kilo Manukahonig zwischen 100€ und 500€.
Aber das ist noch nicht der teuerste Honig der Welt. Gleich werdet ihr Augen machen!
Der türkische Anzer-Honig
Anzer Honig gilt als der teuerste Honig der Welt. Der Kilogrammpreis liegt hier bei sage und schreibe bis zu 700€! Aber wie kommt es zu diesem unfassbar hohen Preis? Dieser Honig kommt nur aus einer bestimmten Hochebene in der Türkei, die Anzer Yayasli. Diese liegt auf 3000 Meter Höhe. Die dortige Vegetation ist einzigartig und verändert sich aufgrund des seltenen Kontakts zur Außenwelt so gut wie gar nicht. Die Höhe der Hochebene ist auch der Grund weshalb außer Blumen und Gräsern keine anderen Pflanzen dort wachsen – vergleichbar mit einer Alm in den Alpen quasi. Dadurch entsteht ein reiner Vielblütenhonig. Die Winter auf der Anzer Yayasli sind besonders lang und die Imker lassen den Bienen immer genug Honig übrig um diesen zu überstehen. Zufüttern ist unter den Anzer-Imkern verboten – so will es die Tradition. Deshalb kommt es manchmal sogar dazu, dass nach besonders kalten und langen Wintern kein Honig geerntet werden kann und der Imker leer ausgeht. Auch dem Anzer Honig wird eine heilende Kraft nachgesagt und er soll der Lieblingshonig der osmanischen Sultane gewesen sein. Alles in allem also ein wirklich ganz besonderer Honig.